Professor Dr. Klaus Töpfer mit dem Peter-Wust-Preis 2011 ausgezeichnet

Saarbrücken – Professor Dr. Klaus Töpfer ist mit dem Peter-Wust-Preis 2011 ausgezeichnet worden. Der mit 2.500 Euro dotierte Preis wurde dem ehemaligen Bundesumweltminister und aktuellen Vorsitzenden der Ethikkommission zur Zukunft der Kernenergie am 3. April in Saarbrücken verliehen. Stifterinnen der seit 1975 vergebenen Auszeichnung sind die Katholische Akademie Trier und die Christliche Erwachsenenbildung (CEB). Ausgezeichnet wurde der 72-jährige Politiker „für sein Wirken aus christlicher Verantwortung in den Herausforderungen zur Bewahrung der Schöpfung und zum Wohl der Menschen, was er in verantwortlicher Position und internationalen Funktionen und auch durch sein ganzes politisches Leben wahrgenommen hat“, heißt es in der Verleihungsurkunde. Die politische Arbeit Töpfers verbinde sich „mit dem Wunsch, dass den Menschen auf dieser Erde eine gute Zukunft gesichert und ermöglich bleibt“.

Töpfer, 1998 bis 2006 Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen, ist der 27. Träger des Peter-Wust-Preises. Die Auszeichnung soll nach dem Willen der Stifterinnen vergeben werden an Künstler, Wissenschaftler oder Politiker aus dem „altlotharingischen Herzland europäischer Kultur“, die sich verdient gemacht haben, um „die Erhellung menschlichen Daseins aus christlichem Verständnis“.

Überreicht wurde der Peter-Wust-Preis von Akademiedirektor Jürgen Doetsch und dem Vorsitzenden der CEB, Gisbert Eisenbarth, gemeinsam mit dem Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann. Gäste der Feierstunde im Fernsehstudio 1 des Saarländischen Rundfunks waren unter anderen Mitglieder der saarländischen Landesregierung, an der Spitze Ministerpräsident Peter Müller und der rheinland-pfälzische Justizminister Dr. Heinz Georg Bamberger. Mit Schwester Basina Kloos, Rita Waschbüsch und Léon Zeches nahmen auch Peter-Wust-Preisträger der letzten Jahre an der Feier teil, die von Sebastian Folz (Klavier), Theresia Rosendörfer (Cello) und Johannes Kirchner (Klarinette) musikalisch gestaltetet wurde. Der Trierer Professor Dr. Werner Schüßler gab mit seinem Vortrag „Peter Wust als Denker der Pietät“ den rund 200 Gästen einen Einblick in das Denken des aus dem saarländischen Rissenthal stammenden Philosophen Peter Wust.

Mit Klaus Töpfer werde eine Person ausgezeichnet, „die – ganz nach Peter Wust – aufgrund christlicher Überzeugung handelt“, sagte Ministerpräsident Peter Müller in seiner Laudatio. Töpfer, „der Umweltpolitiker aus Passion“, werde gerade jetzt national und international gebraucht und es sei gut, dass er sich der neuen Aufgabe in der Ethikkommission zur Kernkraft mit „ungebrochener Leidenschaft“ widme. Töpfer habe sich der ökologischen Herausforderungen immer auch als Ökonom gestellt und dabei nie vergessen, dass die Wirtschaft für die Menschen eine dienende Funktion haben soll. Als „Pionier der Nachhaltigkeit“ habe er das Verursacherprinzip in die Umweltpolitik eingeführt. Töpfer sei dabei durchaus „kein Querdenker“ sondern ein „Geradeaus-Denker der seiner Überzeugung Rechnung trägt“, sagte Müller und bezeichnete den neuen Preisträger als „Vorbild“. Der neue Preisträger Töpfer nahm die Gelegenheit wahr, um in seiner Dankrede aufzurufen „gegen das Diktat der Alternativlosigkeit“ und zu werben für „ein Ende des Diktates der Kurzfristigkeit“. Es gelte, Alternativen darzustellen, damit sich die Menschen entscheiden können und es gelte ebenso, die Langfristigkeit für das Handeln zurück zu gewinnen. „Das Einzige, was alternativlos ist, ist der Glaube. Und daran sollte man erinnern“, sagte der neue Peter-Wust-Preisträger.