Das hätte Peter Wust gefallen: das Haus, sein Haus, voller Leben. Jung und Alt waren am Samstag, 24. September 2022 in der neu eröffneten „BÜCHERSCHEUNE“ im Peter-Wust-Haus in Rissenthal zusammengekommen. Und die Rissenthaler kamen mit „Kind und Kegel“ trotz des etwas ungünstigen Wetters. Die Kinder begeisterten sich am Vorlesen und Verkleiden und an einer Fotobox. Die Erwachsenen ließen es sich bei Kaffee und Kuchen und sonstigen Genüssen gut gehen. Die neu gegründete dreiköpfige Band „Arc en Ciel“ gab gegen Abend ein Konzert, das den Musikgeschmack aller traf.
Künftig steht im Peter-Wust-Haus eine sortierte Sammlung von Büchern an einer neuen Schrankwand im Flur bereit. Man kann eingestellte Exemplare ausleihen und neue Bücher einstellen; als ständiger Programmpunkt wird Kindern vorgelesen. Begegnung von Menschen aller Altersgruppen soll es künftig im und um das Haus geben. Verantwortlich für den Betrieb ist eine Gruppe von 10 ehrenamtlich tätigen Personen aus Rissenthal. 

Und da war noch die Geschichte der älteren Dame im Flur des Peter-Wust–Hauses. „Dahinten in der Stube war eine Familie untergebracht nach dem Krieg. Weil sie kein Dach über dem Kopf mehr hatten, konnten sie eine Zeitlang dort leben. Fest vereinbart wurde, dass sie die Erzählung dieser Begebenheit beim nächsten Zusammentreffen mit dem Enkel digital aufnehmen lassen wird, um es als Audio-Dokument dem Peter-Wust-Haus zur Verfügung zu stellen.

Die Peter-Wust-Gesellschaft überlegt, wie sie sich noch stärker sich präsentieren kann: So könnte eine neu zu erstellende Infografik zu Peter Wust und ein QR-Code als Zugriff auf die neue Homepage (peter-wust-gesellschaft.de) den Besuchern zusätzliche Informationen bieten.

Das Haus ist in die Jahre gekommen. Um die Räumlichkeiten gebäudetechnisch wieder auf Vordermann zu bringen, soll Geld in die Hand genommen werden. Die eingeplanten 20.000 Euro wird die Gemeinde Losheim auf 40.000 Euro aufstocken. Ortsvorsteher Andreas Boßmann zeigt sich stolz auf das, was schon jetzt zu sehen ist – die neue Bücherwand und die neue Beleuchtung und dass so viele der Einladung gefolgt sind – und freut sich auf die kommenden Entwicklungsschritte.

Man spürt als Besucher: Hier wird Dorfgemeinschaft gelebt. Die aufgestellten Überstände für die Stehtische und die Band stammen alle aus privatem Besitz. Viele Hände halfen beim Auf- und Abbau. Sieben Vereine im Ort sorgen für ein buntes Programm das Jahr über. Bald schon soll ihre Arbeit durch eine eigene Halle im Ort als Depot für Materialien Unterstützung finden. Und man will etwas tun für die Neuzugezogenen, auf sie zugehen und sie von Beginn in die Dorfgemeinschaft integrieren. Damit die Einwohnerzahl wieder wächst. Der Glasfaseranschluss im Ort ist bereits da.

FOTOS: Dr. Hermann Josef Groß