Schwester Basina Kloos

Saarbrücken – Schwester M. Basina Kloos, Generaloberin der Waldbreitbacher Franziskanerinnen, ist am 29. März in Saarbrücken mit dem Peter-Wust-Preis ausgezeichnet worden. Pfarrer Jürgen Doetsch, Direktor der Katholischen Akademie Trier und Gisbert Eisenbarth, Vorsitzender der Christlichen Erwachsenenbildung (CEB) Merzig, überreichten den von ihren Institutionen zum 26. Mal vergebenen Preis in einer Feierstunde im vollbesetzten Großen Sendesaal des Saarländischen Rundfunks. Wie die Verleihungsurkunde ausweist, erhält Schwester Basina den Peter-Wust-Preis „für ihr Wirken aus christlicher Verantwortung in den Herausforderungen für das Sozialwesen in der modernen Gesellschaft, die sie in führenden Funktionen der Leitung und Verantwortung in der Ordensgemeinschaft und in der St. Elisabeth GmbH/Marienhaus GmbH, Waldbreitbach wahrnimmt. Ihr Engagement für eine soziale und gerechte Gesellschaft verbindet sich mit dem Wunsch, dass soziale Einrichtungen auch in Zukunft nach christlichen Maßstäben geführt werden“.

Im 800. Jahr nach der Gründung der Franziskaner sei mit Schwester Basina die erste Frau aus der franziskanischen Familie unter den Preisträgern, sagte Akademiedirektor Doetsch zu Beginn der Feierstunde, die vom Kammerorchester des Bischöflichen Angela Merici-Gymnasiums in Trier musikalisch gestaltet wurde. Mit der Verleihung wollten die Stifterinnen, die Katholische Akademie Trier und die CEB, das Wirken der Franziskanerinnen im Bistum, in Deutschland und weltweit ehren. Die hohe Auszeichnung solle auch darauf hinweisen, dass der Mensch der Weg der Kirche ist und bleibt. In einer „Lectio“, stellte Pfarrer Dr. Marc Röbel von der Katholischen Akademie Stapelfeld unter dem Titel „Der ganze Mensch“ den zahlreichen Gästen aus Politik, Gesellschaft und Kirche den „anthropologischen Grundimpuls“ im Denken des in Rissenthal geborenen Philosophen Peter Wust vor.

In ihrer Laudatio betonte Sophie Charlotte Fürstin zu Wied den festen Halt, den Schwester Basina im Glauben finde. Als Leiterin eines großen Unternehmens stelle sie sich den Herausforderungen, vom Wettbewerbskampf über Kostendeckung bis zur Vielfalt an Werten, die sie auch ernst nehme. Gleichzeitig lasse sie keinen Zweifel daran, dass sie an dem festhalte, was „ihre Mitte ist und die ihrer Ordensgemeinschaft, nämlich die Verbindlichkeit des Wortes Gottes, das Evangelium von Jesus Christus“. Schwester Basina sei sich des Auftrages ihres Ordens sehr bewusst: den Menschen zu dienen, den Armen, den Kranken, den Hilflosen, den Verzweifelten und den Ausgegrenzten. Es sei ihr wichtig, den in den Einrichtungen der Franziskanerinnen Tätigen ein Vorbild zu sein in tiefer Ehrfurcht und großem Respekt vor der Würde des Menschen, die es zu wahren und zu schützen gelte. So weise sie es auch entschieden ab, den Patienten als Kunden zu betrachten oder ihn so zu benennen. Für Schwester Basina sei das unvereinbar damit, dass der Mensch ein Ebenbild Gottes ist, mit Körper, Seele und Geist. Die Stimme der jetzt Geehrten werde gehört, sie sei offen für Begegnungen, für Fragen und Diskussionen. Schwester Basina richte und verurteile nicht, wo sich die Werte der Menschen nicht mit den Ihrigen decken, sagte Sophie Charlotte Fürstin zu Wied und bezeichnete die Generaloberin als „gerechte und wertgeschätzte Persönlichkeit in unserer Region“.

Schwester Basina Kloos betonte in ihrer Dankesrede, dass sie den Preis angenommen habe für die Schwestern ihrer Gemeinschaft, die in der Zeit von 1933 bis 1940 und danach den Mut bewiesen hätte, „Menschen vor System und Autoritäten zu schützen“, mit großer Unsicherheit und Ungewissheit im Hinblick auf die Konsequenzen ihrer Entscheidungen.

„Schwester Basina ist wahrhaftig eine Persönlichkeit aus dem Herzland europäischer Kultur, die zur Erhaltung des menschlichen Daseins aus christlicher Sicht beiträgt“, bemerkte CEB-Chef Gisbert Eisenbarth, das Statut des Preises zitierend, in seinem Schlusswort. Schwester Basina sei eine glaubwürdige Vertreterin einer von Gottvertrauen und Zukunftsmut geprägten Lebenshaltung.

Quelle: Hans-Georg Schneider, Bischöfliche Pressestelle Saarbrücken